Zirbenschnaps: Kein Massenprodukt

Zirbenschnaps ist nicht gleich Zirbenschnaps – das wird spätestens dann klar, wenn man verschiedene Produkte nebeneinander probiert. Die Unterschiede reichen von der Intensität des Zirbenaromas über die Farbe bis zum Alkoholgehalt. Deshalb lohnt es sich, beim Kauf genau hinzusehen – und hinzuschmecken.
Echter Zirbenschnaps ist ein traditionelles Erzeugnis, das meist in kleinen Brennereien oder sogar in Handarbeit hergestellt wird. Es gibt kaum standardisierte Verfahren. Das macht ihn besonders, aber auch schwer vergleichbar.
Worauf du beim Kauf achten solltest
1. Herkunft:
Zirben wachsen vor allem im Alpenraum. Achte darauf, dass der Schnaps tatsächlich aus einer Region stammt, in der Zirbenbäume heimisch sind – z. B. Tirol, Südtirol oder Kärnten. Einige Anbieter werben mit „Zirbe“ im Namen, verwenden aber Aromastoffe oder importierte Zapfen.
2. Zutatenliste prüfen:
Ein hochwertiger Zirbenschnaps kommt mit wenigen Zutaten aus: Zirbenzapfen, Alkohol (mindestens 38 % Vol), eventuell Zucker. Je kürzer die Zutatenliste, desto besser. Zusätze wie künstliche Aromen oder Farbstoffe sind ein Ausschlusskriterium.
3. Farbe und Konsistenz:
Natürlich hergestellter Zirbenschnaps hat eine rötlich-braune Färbung, manchmal leicht trüb durch Harzreste. Ist die Flüssigkeit kristallklar oder leuchtend rot, solltest du skeptisch sein.
4. Geschmackstest (wenn möglich):
Ein guter Zirbenschnaps schmeckt intensiv nach Zirbe – leicht harzig, aber nicht unangenehm bitter. Er sollte eine feine Würze und einen wärmenden, lang anhaltenden Abgang haben.
📌 Tipp: Du möchtest wissen, wie du Zirbenschnaps am besten lagerst? Hier erfährst du alles Wichtige: Zirbenschnaps lagern – So bleibt das Aroma lange erhalten
Direkt vom Produzenten kaufen
Viele kleinere Brennereien bieten Zirbenschnaps direkt ab Hof oder online an. So bekommst du ein authentisches Produkt und unterstützt regionale Produzenten. Bonus: Oft kannst du dich vor Ort beraten lassen oder sogar verschiedene Varianten verkosten.
Wenn du online kaufst, lohnt sich ein Blick auf Bewertungen oder unabhängige Empfehlungen. Auch Märkte oder Genussmessen sind gute Gelegenheiten, verschiedene Hersteller kennenzulernen.
Vorsicht bei „Zirbenlikör“
Viele Produkte, die als „Zirbe“ beworben werden, sind Liköre – also süß, oft mit weniger Alkohol und stärker gefärbt. Das ist nicht falsch, aber etwas völlig anderes als Zirbenschnaps. Wer die typische harzige Note erwartet, wird beim Likör eher enttäuscht sein.
Hinweis: Wenn du das Aroma der Zirbe liebst, aber eine moderne Interpretation bevorzugst, könntest du auch einen Gin mit echter Zirbe aus Tirol interessant finden – z. B. unter www.zirbin.at